Wir kennen sie alle. Sie sind laut, fesselnd und lassen das Adrenalin durch unsere Adern pumpen. Von Klassikern wie Indianer Jones bis James Bond, sogar die ersten Stummfilme hatten hitzige Kampfszenen und machten sich schon vor Generationen beim Publikum beliebt. Was hat es also mit diesem erfolgreichem Filmgenre auf sich?
Entwicklung des Actiongenres
Als Genre wurde der Begriff „Action“ erst in den 1960er Jahren erschaffen, existierte in seiner Erscheinung jedoch schon seit dem Anfang der Filmgeschichte. Er hat seinen Ursprung im amerikanischen Urmythos, dem Western, ausgestattet mit Indianern und Cowboys. Die Idee ist gleich geblieben, die Inszenierung von explizierter Gewaltanwendung und Kampfszenen war von Anfang an der Grundstein des Genres. Aus Kutschen wurden später schnelle Sportwagen, aus Cowboys wurden Gangster.
Mit der Zeit hat sich der Begriff „Actionfilm“ auch weit über die Klassiker in verschiedene Subgenres entwickelt, wie die New York Film Akademie auf ihrer Webseite veranschaulicht.
Charakteristik eines Actionfilms
Flucht, Verfolgungsjagden und Explosionen sind ein Basic des typischen Actionfilms, machen ihn jedoch noch nicht filmreif. Mit der Zeit ist man darauf gekommen, dass Handlung und Action Hand in Hand gehen müssen, um ein gutes Produkt zu liefern. Trotzdem ist das Actiongenre in den meisten Fällen für seine minimale Handlung bekannt. Ein guter Actionfilm zeichnet sich beispielsweise durch verschiedene Gegner, emotionalen Einblick in Hintergrund und Geschichte des Hauptcharakters und abwechslungsreicher Balance zwischen sowohl physischer als auch psychischer Gewalt aus. Der Zuschauer möchte nicht nur sehen wie Gegner ausgeschaltet werden, sondern wie selbst der zu Gewalt fähige Hauptcharakter nach einem harten Tag mit seinem Hund im Arm gemeinsam im Bett einschläft. Das bietet dem Zuschauer einen Einblick in die emotionale Gefühlswelt des Darstellers und baut Empathie und Verständnis auf.
Individualität der Hauptfigur
Sie sind hart, unzerbrechlich und willensstark. Doch das ist nicht alles, was sie sein sollten. So sollte der Held eine bestimmte Individualität aber auch einen einzigartigen Kampfstil mit sich bringen. Wie zum Beispiel eine emotionale Vorgeschichte, die seine Taten und Motive erklärt, menschliche Schwächen oder auch eine etwas schräge Eigenschaft, die seine Figur manifestiert. Sie sollten auf jeden Fall Profis sein in dem was sie tun, aber dennoch einige Verluste einstecken können. Sei es ob sie den 8 Meter tiefen Sturz mit unerklärlichem Glück überleben oder mit einer Kugel im Bein noch laufen.
Kampfszenen und ausschlaggebendes Finale
Durch präzise Kampfszenen und geschickte Kameraführung in meistens außergewöhnlichen Kulissen sollte der Film belebt werden und keine abschweifenden und überflüssigen Details beinhalten. So sollte eine beeindruckende Location nicht vom Kampf ablenken sondern mit ihm im Einklang stehen. Egal ob mit Fäusten, Waffen oder Messern gekämpft wird, der Held sollte seinen individuellen Stil beibehalten, darf aber dadurch nicht unsterblich wirken.
Am Ende sollten Handlung und Konflikt in das große Finale überleiten. Dieses sollte außerdem immer mit einem endgültigen und physischen Duell gegen das „Böse“ ausgetragen werden.